
Geflüchtete, Ehrenamtliche und Paten können sich künftig schneller einen Überblick über die unterschiedlichsten Bildungs- und Beratungsangebote machen: Unter der Online Plattform www.bildungslandkarte-fuer-fluechtlinge-rtk.de finden sich Angebote aus dem gesamten Rheingau-Taunus-Kreis sowie in Wiesbaden und der Rhein-Main-Region, soweit für Geflüchtete aus dem Kreis nutzbar. Das Projekt unter dem Dach des evangelischen Dekanats Rheingau-Taunus ist eine konkrete Umsetzungsidee der Integrationsstrategie des Rheingau-Taunus-Kreises.
Seit Mitte März erreichbar
Projektinitiatorin Patricia Garnadt (Koordinatorin von Fluchtpunkt Niedernhausen und Laienvorsitzende im Dekanat) stellte die Bildungslandkarte jetzt der Öffentlichkeit vor: „Das Ganze ist ein Instrument, um die Integration zu unterstützen und zu beschleunigen. Es gibt schnelle Orientierung, wohin der nächste Bildungsschritt unter den individuellen gegebenen Voraussetzungen führen kann.“
Deutsch, Ausbildung, Studium, Arbeit
Auf der Bildungslandkarte kann man die unterschiedlichsten Angebote nach Angebotsart (z. B. Deutschunterricht, Ausbildung, Studium, vorbereitende Brückenprogramme), Alter, Asylstatus, Deutschkenntnis und Ort filtern. Derzeit sind bereits über 230 Datensätze in der Datenbank, tatsächlich jeweils mit einer Landkarte versehen, um das entsprechende Bildungsangebot zu verorten.
Aus der Niedernhausener Perspektive wurden die lokalen und kreisweiten Angebote recherchiert von Antje Donath aus der evangelischen Kirchengemeinde Niedernhausen, dem organisatorischen Dach von Fluchtpunkt Niedernhausen. Noch längst nicht alle lokalen Informationen aller Kreis-Kommunen liegen vor, etwa wo überall Ehrenamtliche Sprachkurse leiten. Die Landkarte soll sich jetzt nach und nach füllen. Sie muss im Dialog mit Nutzern und Anbietern weiterwachsen.
Weitere Informationen erwünscht!
Deshalb ist die Online-Plattform so konzipiert, dass Gruppen und Initiativen ihre Angebote per Online-Formular an das Redaktionsteam melden können. Die Bildungslandkarte verfügt darüber hinaus über ein Glossar sowie eine nach Themen sortierte Linksammlung. Informationen aus der Flüchtlingsberatung (Olaf Löhmer vom Diakonischen Werk Rheingau-Taunus) zum Zusammenhang zwischen Aufenthaltsperspektive und Beschäftigung bzw. Bildung machen deutlich, wie wichtig Spracherwerb und Bildung für Geflüchtete in Deutschland sind.
An der technischen und redaktionellen Umsetzung intensiv beteiligt war und ist Sabine Karbowy von Fluchtpunkt Niedernhausen, die auch dort die Homepage www.fluchtpunktndh.social konzipiert hat. Das Redaktionsteam der Bildunglandkarte sucht jetzt weitere ehrenamtliche Mitarbeiter*innen.
Das Projekt wurde vom Flüchtlingsfonds der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Paulinenstiftung und dem Rheingau-Taunus-Kreis finanziell unterstützt sowie mit rund 200 Stunden ehrenamtlicher Arbeit realisiert. Die Bildungslandkarte kann auf andere Landkreise oder Regionen übertragen werden – vorausgesetzt, der nun vorhandene Rahmen wird wiederum mit einer umfangreicher Informationssammlung gefüllt.